[260] Courart (spr. kong-rár), Valentin, franz. Schriftsteller, geb. 1603 in Paris von protestantischen Eltern, gest. daselbst 23. Sept. 1675, erwarb sich als Kenner der italienischen, spanischen und besonders der französischen Sprache in ihren Feinheiten einen bedeutenden Namen und machte seit 1629 sein Haus zum wöchentlichen Sammelplatz einer Anzahl literarisch gebildeter Männer, wie Chapelain, Godeau, Ph. Habert, Maleville, Serizay, Boisrobert u. a., die sich gegenseitig daselbst ihre Arbeiten vorlasen und besprachen. Aus dieser Vereinigung ging 1634 durch Richelieus Eingreifen die französische Akademie heruor, deren ständiger Sekretär C. wurde. C. genoß infolge der Reinheit seines Geschmacks und der Sicherheit seines Urteils hohes Ansehen; geschrieben hat er selbst nur wenig, daher der oft angeführte Vers Boileaus: ».k 'imite de C. le silence prudent«. Dagegen hat er umfangreiche [260] Kollektaneen hinterlassen, die in 42 Bänden auf der Arsenalbibliothek aufbewahrt werden. Außer einigen Gedichten hat man von ihm nur Briefe und »Mémoires sur l'histoire de son temps« (abgedruckt in den »Mémoires pour servir à l'histoire de France« von Petitot und Monmerqué). Vgl. Kerviler und Barthélemy, C., sa vie et sa correspondance (Par. 1881); Bourgoin, C. et son temps (das. 1883).