[413] Daendels (spr. dān-), Herman Willem, niederländ. General, geb. 21. Okt. 1762 zu Hattem im Geldernschen, gest. 2. Mai 1818, war Rechtsanwalt in seiner Vaterstadt, nahm als Anhänger der Patrioten 1787 an den Unruhen teil und mußte nach Dünkirchen fliehen. 1793 leistete er als Oberstleutnant dem General Dumouriez bei dessen Zuge gegen Holland Dienste, wurde 1794 Brigadegeneral, nahm bei dem neuen Zuge gegen Holland unter Pichegru (1795) die Insel Bommel und das Fort St. Andries, trat nach der Proklamation der Batavischen Republik als Divisionsgeneral in deren Dienste und übte bei den Regierungs- und Verfassungsveränderungen Einfluß aus. Mit dem General Brune operierte er 1799 in Nordholland mit Erfolg gegen die Engländer und Russen, aber Anfeindungen bewogen ihn, 1802 seine Entlassung zu nehmen. Beim Ausbruch des Krieges von 1806 erhielt er vom König von Holland das Kommando einer Division und bemächtigte sich im Oktober Ostfrieslands und Westfalens, wofür er zum General der Kavallerie und im Februar 1807 zum Marschall von Holland und Generalgouverneur der ostindischen Besitzungen ernannt wurde, die er von 1808 bis kurz vor der englischen Invasion 1811 mit Umsicht verwaltete. Mehrerer Willkürlichkeiten angeklagt, ward er vom Kaiser Napoleon zurückgerufen, machte sodann unter diesem den Feldzug von 1812 bis 1813 mit und verteidigte Modlin. Im Oktober 1815 erhielt er den Auftrag, die Verwaltung der wiedererworbenen Besitzungen auf der Goldküste von Afrika zu ordnen. Er beförderte die Anlegung neuer Pflanzungen und schaffte den Sklavenhandel ab. Vgl. Mendels, H. W. D. voor zijne benoeming tot gouvern.-generaal van Oost-Indië (Haag 1890).