Daschkow

[536] Daschkow, Katharina Romanowna, Fürstin, Tochter des Generals Grafen Woronzow, geb. 28. März 1743 in Petersburg, gest. daselbst 16. Jan. 1810, ward 1758 mit dem Fürsten D. vermählt, der schon 1761 starb, und ward 1762 Staatsdame der Kaiserin Katharina II. Sie hatte hervorragenden Anteil an der Verschwörung gegen Peter III. und an der Thronbesteigung Katharinas. 1770 fiel sie in Ungnade, verließ Rußland und trat mit Voltaire und[536] den französischen Enzyklopädisten in Verbindung. Später nach Petersburg zurückgerufen, versah sie 1783–96 den Posten eines Direktors der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften und eines Präsidenten der von ihr 1783 gegründeten russischen Akademie (jetzigen zweiten Abteilung der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften) und war tätige Mitarbeiterin an dem Wörterbuch der russischen Akademie, das unter ihrem Vorsitz zu Ende gebracht ward. Auch schrieb sie Lustspiele und kleine Dramen und gab 1783–85 eine Zeitschrift heraus: »Der Gesprächsgenosse der Freunde der russischen Literatur«. Die Hauptmitarbeiterin war Katharina. Ihre (französischen) Memoiren wurden zuerst englisch herausgegeben von Mrs. Bradford (Lond. 1840, 2 Bde.), russisch von A. Herzen (1859, Leipz. 1876), deutsch Hamburg 1857, 2 Bde. Vgl. Engelmann, Die Fürstin D. (»Baltische Monatsschrift«, Bd. 35, 1888, Heft 1 u. 2).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 536-537.
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