Devanâgarî

[845] Devanâgarî (sanskrit., »göttliche Stadtschrift«), Benennung der für das Sanskrit gegenwärtig vorwiegend[845] gebrauchten Schriftart, gehört zu den Abkömmlingen der ältesten indischen, vorzüglich in den Inschriften des Königs Asoka (3. Jahrh. v. Chr.) vorliegenden Schriftform. Nach Bühler (»Indische Paläographie«, S. 51, Straßb. 1896, im »Grundriß der indoarischen Philologie«) ist der Nâgarîtypus der Schrift zuerst auf Inschriften des 7. Jahrh. n. Chr. nachzuweisen. Die Schrift, deren Richtung von links nach rechts geht, zählt 14 Vokalzeichen und 33 Konsonantzeichen, die in der alten, der indischen Grammatik eigentümlichen systematischen Ordnung ausgeführt werden. Sie ist eine Silbenschrift: an dem Zeichen, das den silbeneröffnenden Konsonanten ausdrückt, oder an der entsprechenden Zeichenkombination für eine Konsonantgruppe wird der folgende Vokal durch ein beigefügtes Zeichen (das kurze a gar nicht) markiert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 845-846.
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845 | 846
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