Didaskalĭa

[881] Didaskalĭa (griech.), Belehrung, Unterricht, besonders die Unterweisung, welche die griechischen dramatischen Dichter dem ihnen zur Ausführung ihrer Stücke gestellten Chor erteilten. Auch die Ausführung und das Stück selbst hieß D., insbes. aber die auf einer Tafel im Theater aufgehängte Urkunde mit kurzen Angaben über Ort und Zeit des dramatischen Wettkampfes, die dabei beteiligten Dichter, ihre Stücke und ihre Erfolge. Diese für die Geschichte des Dramas wichtigen Denkmäler sammelte und ordnete zuerst Aristoteles, dessen Beispiel die alexandrinischen Gelehrten folgten. Aus diesen ebenfalls Didaskalien genannten Schriften stammen die Nachrichten der Grammatiker und Scholiasten über die einzelnen Dramen. Einige dieser Urkunden haben sich im Original erhalten. Nach dem Beispiel der Griechen versahen auch die Römer die Dramen ihrer Dichter mit Didaskalien, wie solche zu den Stücken des Terenz und zu einzelnen des Plautus vorhanden sind.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 881.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika