Dinkelsbühl

[20] Dinkelsbühl, unmittelbare Stadt im bayr. Reg. bez. Mittelfranken, im Virngrund, an der Wörnitz und der Staatsbahnlinie Nördlingen-Dombühl, 441 m ü. M., noch mit Mauern und Türmen umgeben, hat 2 evangelische und 2 kath. Kirchen, ein Standbild des hier gebornen Jugendschriftstellers Christoph v. Schmid, das sogen. Deutsche Haus, Stammhaus der Grafen Drechsel-Deufstetten(Prachtbau deutschen Renaissancestils in Holzarchitektur), Progymasium und Realschule, Zeichenschule, Bezirksamt, Amtsgericht und Forstamt. D. treibt Fabrikation von Pinseln, Bürsten und Lebkuchen, Gerberei, Streichgarnspinnerei, Getreidehandel und zählt (1900) 4573 meist evang. Einwohner. – Schon 1151 wird D. als Flecken erwähnt. 1305 erhielt es von Albrecht I. gleiche Rechte mit Ulm und wurde 1351 als Reichsstadt nochmals anerkannt. 1524 wurde die Reformation eingeführt. 1802 kam die Stadt an Bayern, 1804 an das preußische Fürstentum Ansbach und 1806 wieder an Bayern. Vgl. L. Beck, Übersicht über die Geschichte der ehemaligen freien Reichsstadt D. (Dinkelsbühl 1886).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 20.
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