Pinsel

[893] Pinsel, Werkzeug zum Auftragen von Farben, Lack, Firnis, Leim, Kleister u. dgl. Die kleinsten P. (Haar- oder Malerpinsel) werden aus Menschen-, [893] Biber-, Fischotter-, Zobel-, Fuchs-, Dachs-, Marder-, Eichhörnchenhaaren gefertigt. Zobelhaare dienen besonders zu den ganz seinen Miniaturpinseln, mit denen man auf Pergament und Elfenbein malt. Die größern Maler-, Lackierer- und Vergolderpinsel sind von Dachshaaren, daher Dachspinsel. Dann folgen die Borstenpinsel, von Schweineborsten gefertigt. Verhältnismäßig steife Haare oder Borsten haben die Ölpinsel zum Auftragen von Ölfarben. Zur Anfertigung der runden P. werden die sortierten Haare in abgemessenen Portionen mit den Spitzen in einen kleinen konischen Becher gestellt, durch Aufklopfen des letztern in die Pinselform gebracht, an den Wurzelenden mit einem Faden umwickelt, abgeschnitten und in der Hülfe (Federpose, Blechrohr etc.) befestigt. – In der Jägersprache heißt P. der Haarbüschel an der Ausmündung der Brunstrute der Hirsche, Keiler und Rehböcke Bei letztern ist derselbe besonders sichtbar und dient zur Erkennung, wenn das Gehörn abgeworfen ist.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 893-894.
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