Douglass

[149] Douglass (spr. döggläs), Frederick, nordamerikan. Mulatte, Redner und Schriftsteller, geb. 1817 von einer Sklavin in Maryland, gest. 20. Febr. 1895 in Anacostia, lernte trotz des Widerstandes, den sein Herr seinem Lerntrieb entgegensetzte, schreiben, lesen und rechnen. 1832 kaufte ihn ein Schiffbauer in Baltimore, dem er aber 1838 entlief. In New Bedford (Massachusetts) fand er Arbeit und nahm den Namen D. an. Durch die Bekanntschaft mit William Lloyd Garrison erhielt er Unterstützung zur weitern Ausbildung, und da er bei Antisklavereiversammlungen rednerische Kraft entwickelte, ward er 1841 als Agent der Antisklavereigesellschaft in Massachusetts angestellt. 1845 besuchte er England, wo er als Redner Aufsehen machte und seine Autobiographie »Life of an American slave«, nachmals erweitert u. d. T.: »My bondage and my freedom« (1855; deutsch, Hamb. 1860), herausgab. Nachdem inzwischen in Amerika seine Freunde die nötige Summe zu seiner gesetzlichen Freikaufung von seinem ehemaligen Herrn aufgebracht hatten, wurde D. Journalist. Im Bürgerkrieg verfocht er eifrig die Sache des Nordens und war besonders für die Einreihung farbiger Soldaten in die Armee tätig. Nach Proklamierung der Emanzipation ward er häufig in Angelegenheiten der Farbigen als Berater zugezogen, auch selbst im öffentlichen Dienst angestellt, bis ihn Cleveland 1886 pensionierte. Seitdem lebte er als Privatmann. Vgl. seine Selbstbiographie »Life and times of F. D.« (1881; neue Ausg., Boston 1893); Holland, Frederick D., the colored orator (New York 1891); »In memoriam Fred. D.« (Philad. 1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 149.
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