[229] Dschamna (Dschamuna, engl. Jumna), Nebenfluß des Ganges, entspringt in Garwhal am Himalaja an den 6326 m hohen Dschamnotri Piks unter 31°5´ nördl. Br. und 78°30´ östl. L. in 3306 m Höhe, nahe dem heiligen Dschamnotri (s. d.), läuft dem Ganges parallel, bis sie nach 1400 km langem Lauf bei Allahabad in ihn mündet. Beide Flüsse schließen das fruchtbare Doab ein. Die D. teilt sich schon früh in mehrere Arme; Kanäle sind von ihr abgeleitet, teils zur Bewässerung, teils zur Erleichterung der Schiffahrt, die auf der D. oberhalb Dehli sogar unmöglich wird: links der 260 km lange Doab- oder Östliche Dschamnakanal, rechts nach W. der 1356 von Firoz-Schah, König von Dehli, gezogene Kanal, von dem 22 km unterhalb der Kanal von Ali Mardan-Chan südwärts nach Dehli abbiegt, jetzt Westlicher Dschamnakanal genannt; er hat 500 km Haupt- und 417 km Verteilungskanäle, bewässert 150,000 Hektar Land und kostete 31 Mill. Rupien. Unter den Zuflüssen der D. ist der Tschambal der ansehnlichste. Außerdem nimmt sie rechts Sindh, Betowa und Kent, links Hindan, Sengur und Rind auf. Von Eisenbahnen wird die D. überschritten bei Allahabad, Agra, Dehli, Sirsawa. Beim Zusammenfluß ist sie dem Ganges an Wasserfülle gleich. Dem Hindu ist sie ein heiliger Strom, namentlich findet sich bei ihrer Mündung eine Stelle (Prajaga), wo die Hindupilger unter Leitung von Brahmanen baden.