Duyse

[316] Duyse (spr. deuse), Prudens van, fläm. Dichter und Gelehrter, geb. 18. Sept. 1804 in Dendermonde, gest. als Archivar der Stadt Gent 13. Nov. 1859, entwickelte eine ungemein fruchtbare und vielseitige schriftstellerische Tätigkeit und erwarb sich als einer der Hauptförderer der national-flämischen Bewegung große Verdienste. Eine erste Sammlung von »Gedichten« erschien Haag 1831; ihr folgten: »Vaderlandsche poezij« (Gent 1840, 3 Bde.); »Natalia« (das. 1842); »Het klaverblad« (Brüssel 1848); »Dichterbespiegeling« (Dendermonde 1850); »Gedichtjes voor kinderen«; »Nieuwe kindergedichtjes« u.a. Hierzu kommen noch mehrere dramatische Arbeiten und einige Abhandlungen über die vaterländische Geschichte und »Over den Nederlandschen versbouw« (Haag 1854). Für sein episches Gedicht »Jakob van Artevelde« (Gent 1859) und seine letzte Gedichtsammlung, »De Nazomer« (das. 1859), erhielt er von der belgischen Regierung den Fünfjahrpreis[316] für flämische Literatur. Eine »Bloemlezing« seiner Gedichte gab sein Sohn, der Tonkünstler Florimond van D. (1889), heraus. Seine Übertragung von »Reinaard de Vos« erschien 1882 (3. Aufl. 1887). 1893 wurde ihm in Dendermonde ein Standbild errichtet. Eine Bibliographie seiner zahlreichen Schriften veröffentlichte F. de Potter (1861). Vgl. Micheels, Prudens van D. (Gent 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 316-317.
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