Ebe

[333] Ebe, Gustav, Architekt, geb. 1. Nov. 1834 in Halberstadt, machte seine Studien auf der Berliner Bau- und Kunstakademie und verband sich nach Reisen in Frankreich und Italien mit Julius Benda (geb. 21. April 1838 zu Rauden in Oberschlesien, gest. 1896 als Lehrer an der Baugewerbeschule in Darmstadt), ebenfalls einem Schüler der Berliner Bauakademie, zu gemeinsamer Tätigkeit. Ihre praktische Tätigkeit begannen sie mit dem Pringsheimschen Haus (1872 bis 1874), an dessen Fassade sie zuerst das von ihnen vertretene Prinzip der Polychromie durchführten. Es folgte das Palais v. Tiele-Winckler (jetzt spanische Botschaft), im Stil der deutschen Renaissance, die Villa Kaufmann, das Palais Mosse am Pariser Platz (1881 bis 1882), der innere Ausbau des Apollotheaters u.a. E. ist auch vielfach schriftstellerisch tätig und gab heraus: »Die Spätrenaissance« (Berl. 1886, 2 Bde.); »Die Schmuckformen der Denkmalsbauten aus allen Stilepochen seit der griechischen Antike« (in 8 Teilen, das. 1893–97); »Abriß der Kunstgeschichte des Altertums« (Düsseld. 1895); »Deutsche Eigenart in der bildenden Kunst« (Leipz. 1896); »Der deutsche Cicerone. Führer durch die Kunstschätze der Länder deutscher Zunge« (bisher 4 Bde., das. 1897–1901); »Architektonische Raumlehre« (Dresd. 1900–1901, 2 Bde.); »Die Dekorationsformen des 19. Jahrhunderts« (Leipz. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 333.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: