Echternach

[352] Echternach (Echtern), Stadt und Hauptort eines Kantons im Großherzogtum Luxemburg, rechts an der Sauer (Sure) und an der Bahn Diekirch-Grevenmacher, hat ein Progymnasium, Fabriken für Fayence, Wollenzeug u. Damast, Gerbereien, Sägemühlen und (1890) 4200 Einw. – Die 698 vom heil. Willibrord (s. d.) gestiftete Benediktinerabtei, mit dem Grab des Heiligen und der 1861 restaurierten, aus der ersten Hälfte des 11. Jahrh. stammenden romanischen Basil ika, ist noch jetzt das Ziel zahlreicher Wallfahrer, besonders am Pfingstdienstag, wo zur Erinnerung an die Tanzkrankheit, die im Mittelalter jene Gegend heimsuchte, die sogen. Springprozession stattfindet. Die Pilger (bis zu 15,000) ziehen mit Geistlichen und Musikanten über die Sauerbrücke nach der Kirche und zum Kirchhof, indem sie immer drei Schritte vor- und zwei rückwärts springen. Vgl. Sax, Beitrag zur Geschichte der Abtei und Stadt E. (Luxemb. 1874); Reiners, Die Willebrordsstiftung E., Geschichte der Stadt und Abtei (Bd. 1, das. 1896); über die Springprozession vgl. die Schriften von Krier (das. 1871) und Reiners (Frankf. a. M. 1884).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 352.
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