Eckhel

[357] Eckhel, Joseph Hilarius, Numismatiker, geb. 13. Jan. 1737 zu Enzersfeld in Unterösterreich, gest. 16. Mai 1798 in Wien, erhielt seine gelehrte Ausbildung bei den Jesuiten, in deren Orden er dann eintrat, und widmete sich seit 1772 der Numismatik. Er ging nach Italien und ordnete in Florenz den vom Kardinal Leopold von Medici hinterlassenen Münzschatz. 1774 wurde er Direktor der Abteilung der antiken Münzen des kaiserlichen Münzkabinetts, 1776 alleiniger Direktor des Kabinetts und 1775 Professor der Altertümer an der Universität. E. ist der Begründer der Numismatik als Wissenschaft. Er schrieb: »Numi veteres anecdoti« (Wien 1775, 2 Bde.); »Sylloge I numorum veterum anecdotorum thesauri Caesarei« (das. 1786); »Descriptio numorum Antiochiae Syriae« (das. 1786); »Catalogus musei Caesarei Vindobonensis numorum veterum« (das. 1779, 2 Bde.). Sein noch jetzt unübertroffenes Hauptwerk ist »Doctrina numorum veterum« (Wien 1792–98, 8 Bde.; dazu »Addenda« aus seinem Nachlaß von Steinbüchel, das. 1826). Vgl. Kenner, Jos. Hil. v. E., ein Vortrag (Wien 1871).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 357.
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