Numismatik

[836] Numismatik (v. griech. nomisma, »gesetzliches Tauschmittel«, Münzkunde), die Lehre von den Münzen. Hervorgegangen aus der wissenschaftlichen Bearbeitung von Münzsammlungen, die ziemlich spät sich auf jeweils gültige Münzen ausgedehnt hat, ist N. vorwiegend als Hilfswissenschaft der Geschichte betrachtet und allmählich zu einer selbständigen Wissenschaft entwickelt worden. Beschreibungen und Lehrmittel lieferten der »Münzspiegel« von Tilemann Friese, 1592, Münzbücher von Adam Berg 1597, Berndt Arents in Hamburg 1631 oder früher, L. W. Hofmann (»Alter und newer Münzschlüssel«, Nürnb., zuerst 1633), Leucht (»Neuer Münz-Tractat«, das. 1693) u.a. Praun gab »Gründliche Nachricht« über das europäische Münzwesen in alter und neuer Zeit (1739, 3. Aufl. 1784). Eckhel faßte in einem klassischen Werke (»Doctrina numorum veterum«, Wien 1792–98, 8 Bde.) die zerstreuten Ergebnisse der bisherigen Arbeiten über antike Münzen zusammen, indem er von den griechischen nebst kolonialen die römischen grundsätzlich trennte. Der dänische Sammler Thomsen (gest. 1865, »Catalogue«, Kopenh. 1866 bis 1876, 3 Bde.) hat nachher byzantinische, früh- und spätmittelalterliche als eigne Abteilungen hinzugefügt, zuerst die Medaillen abgesondert und nach Künstlern statt nach dem Bilde geordnet, unbestimmbare Münzen in ein »Cabinet d'ignorance« geworfen und bei Schatzfunden auf das Fehlen leitender Gepräge Nachdruck gelegt. Die abendländische N. hatte jedoch lange zuvor J. v. Mader durch Untersuchungen über die Brakteaten (Prag 1797 u. 1808) und »Kritische Beiträge zur Münzkunde des Mittelalters« (1803–13) eigentlich erst begründet, dann J. LelewelNumismatique du moyen-âge considérée sous le rapport du type«, Brüssel 1835, 3 Bde. mit Atlas) weiter angebaut. H. Grote, Herausgeber der ersten regelmäßigen Fachzeitschrift (»Blätter für Münzkunde«, Leipz. u. Hannov. 1834–44) und namentlich für Niedersachsen wichtig, erstreckte seine Forschungen und Vorschläge (»Münzstudien«, Leipz. 1855–77, 9 Bde. u.a.) fruchtbringend auf Angelegenheiten der Technik, des Rechts und der Volkswirtschaft. Vorzügliche Handbücher haben Engel und Serrure über das MittelalterTraité de numismatique du moyen-âge«, Par. 1890–1905, 3 Bde.) und die neuere Zeit (»Numismatique moderne et contemporaine«, das. 1898–99, 2 Bde.) verfaßt. Auf gedrängtem Raum gibt neuerlich auch Dannenberg (»Grundzüge der Münzkunde«, 2. Aufl., Leipz. 1899) trefflich Bescheid. Im Anschluß an Gesichtspunkte, die A. v. Pawlowski (gest. 1882) aufgestellt hatte, steckt endlich Luschin[836] v. Ebengreuth (»Die allgemeine Münzkunde und Geldgeschichte des Mittelalters und der neuern Zeit«, Münch. 1904; »Die Münze als historisches Denkmal«, Leipz. 1906) der N. weite und feste Grenzen. Die Oberleitung des großartigen »Corpus nummorum«, das schon Grote empfohlen hatte, ist von der Berliner Akademie an Imhoof-Blumer übertragen und von Behrendt Pick mit »Die antiken Münzen von Dacien und Mösien« (Berl. 1898, 1. Halbband) eröffnet worden. Je weniger eine Periode im Leben der Völker aus sonstigen Quellen aufgehellt worden ist, einen desto höhern Wert für Staats- und Kulturgeschichte haben daherstammende Münzen, nicht selten der einzige Nachweis einer Tatsache, und die Deutung der Münzbilder oder andern Münzzeichen hat ungeahnte Wahrheiten an den Tag gebracht, während in den Münzkabinetten (s. d.) noch ein reichlicher Stoff zu Forschungen aufgespeichert liegt. Jahr für Jahr treten neue Münz sun de hinzu, deren ordentliche Beschreibung in Deutschland erst 1761–63 begonnen hat. Einstweiligen Schutz vor Verletzungen gewähren Münzenträger und flache Zelluloidschachteln. Für die Reinigung von erdigen Auswüchsen u. dgl. haben G. B. Loos (»Die Kunst, falsche Münzen zu erkennen«, Berl. 1828), Brendicke (»Einführung in die Münzkunde«, das. 1889), Plundrich (»Münzensammlungen als Anschauungsmittel beim Unterricht«, Stockerau 1892), Kirmis (»Chemische Winke für Numismatiker«, 2. Aufl., Berl. 1894) sowie Blanchet u. Villenoisy (»Guide pratique de l'antiquaire«, Par. 1899) Ratschläge erteilt; vgl. auch Artikel »Altertümer-Konservierung«. Zur Bestimmung der Gattung und Art dienen Ahbdrücke in Gips, Siegellack etc., Abbildungen und Beschreibungen bekannter Münzen, unter denen sehr beliebte und deshalb in Menge vorkommende Leitmünzen die Feststellung der Periode des Vergrabens und darum des Prägungslandes erleichtern. Wegen der unzähligen Nachprägungen von Münzen eines andern Landes ist die freilich nur einem sehr geübten Blick erkennbare Mache oder Fabrik der Münzmeister bedeutsam. Ein wichtiges Hilfsmittel geben Handbücher der Wappenkunde (s. Heraldik) an die Hand, so C. v. Querfurts »Kritisches Wörterbuch der heraldischen Terminologie« (Nördling. 1872) und W. Rentzmanns »Numismatisches Wappenlexikon« (Berl. 1876). Abkürzungen auf Münzen erläutern SchmidClavis numismatica«, Dresd. 1840), Rentzmann (»Numismatisches Legendenlexikon des Mittelalters und der Neuzeit«, Berl. 1865–66, 2 Tle.; Nachtrag 1878), Schlickeysen (»Erklärung der Abkürzungen auf Münzen«, 3. Aufl. von Pallmann, das. 1896) und Cappelli (»Lexicon abbreviaturarum«, Leipz. 1901). Wörterbücher der N. lieferten de Basinghen (»Traité des monnoies«, Par. 1764, 2 Bde.), Salzade (»Recueil des monnoies tant anciennes que modernes«, Brüss. 1767), Beuther (»Münzlexikon aller noch üblichen Münzen«, Augsb. 1774), Schmieder (»Handwörterbuch der gesamten Münzkunde«, Halle-Berlin 1811 u. 1815), Weilmeyr (»Allgemeines numismatisches Lexikon«, Salzb. 1817, 2 Tle.). Ein siebensprachiges Lexikon verfaßte S. Ambrosoli (»Vocabolarietto pei numismatici in sette lingue«, Mail. 1897).

Auf den Münzbildern wechseln das Kreuz in verschiedener Form, Gebäude, nichtssagende Tiere, ganze Wappen und Teile davon zuweilen willkürlich; Bilder von Münzberechtigten, Heiligen etc. kommen in ganzer Figur bis zum bloßen Profilkopf oder gar einer Hand vor. Abweichungen in Größe, Gewicht und Umschrift bei derselben gesetzlichen Münzart werden noch dadurch verschlimmert, daß auf eine beschränkte Dauer zugelassene Münzen mittels ausgedrückten Stempelzeichens gegen eine Gebühr vor dem Verruf geschützt blieben. Den ältern Schriftstellern, die geeignete Aufschlüsse gaben, wie Gröning (auch über Medaillen, in »Der geöffnete Ritterplatz«, Hamb. 1701), reihen sich aus jüngster Zeit an: Halke (»Einleitung in das Studium der N.«, 3. Aufl., Berl. 1905), Blanchet (»Nouveau manuel de la numismatique du moyen-âge et moderne«, Par. 1890, 2 Bde. mit Atlas), Stanley Lane PooleCoins and medals«, 3. Aufl., Lond. 1894), MeisterMünzkunde für Anfänger«, Leipz. 1895), Ambrosoli (»Manuale di numismatica«, 2. Aufl., Mail. 1895), A. v. SalletMünzen und Medaillen«, Berl. 1898), Stückelberg (»Der Münzsammler«, Zürich 1899), Brendicke (»Der Münzensammler«, 2. Aufl., Stuttg. 1901), Kirmis (»Münzen und Medaillen«, Leipz. 1896). Prachtwerke mit Stichen veranlaßte Kaiser Franz I. aus seinen Sammlungen schon seit 1756. Infolge des Aufschwunges der Liebhaberei für Münzen hat auch der Münzhandel an Bedeutung sehr zugenommen und in periodischen Katalogen, wie sie in England von Lincoln u. Son seit 1856, in Frankreich von Rollin seit 1861 und in Deutschland zuerst von Heberle in Köln seit 1862 veröffentlicht wurden, einen wissenschaftlich hohen Standpunkt erreicht.

Die wichtigste Literatur über das Münzwesen der einzelnen Länder ist in folgendem angegeben. Antike Münzen überhaupt behandeln der Pfälzische Münzkatalog (»Thesaurus ex Thesauro Palatino selectus«, Heidelb. 1685); Th. E. Mionnet, »Description des médailles antiques« (Par. 1806–13, 6 Bde., und Supplement 1819–37, 9 Bde.); M. Noel Humphreys, History of ancient coins and medals (Lond. 1850); Lenormant, La monnaie dans l'antiquité (Par. 1878–79, 3 Bde.); J. Friedländer, Repertorium zur antiken N. (Berl. 1885). Griechische Münzen nebst den übrigen antiken, die dieser Abteilung angeschlossen zu werden pflegen, haben bearbeitet: Pellerin 1762–78, William LeakeNumismata hellenica«, Lond. 1854–59, 3 Bde., besonders geographisch), L. MüllerNumismatique d'Alexandre le Grand«, Kopenh. 1855), F. Imhoof-BlumerMonnaies grecques«, Par. u. Leipz. 1883; »Griechische Münzen«, Münch. 1890; »Kleinasiatische Münzen«, Wien 1901–02, 2 Tle.), Percy GardnerTypes of greek coins«, Cambridge 1883, hat Elis und Samos besonders beschrieben), der Holländer Jan Pieter Six (1883 ff.), der Engländer Barclay Head, dessen »Historia nummorum« (Oxford 1887) als bestes Handbuch für griechische N. gerühmt wird (auch Münzhistoriker von Ephesus und Syrakus), u.a. Für einzelne Landschaften und Provinzen sind zu nennen: L. Müller für Thrakien (1858), Ernest Beulé mit dem umfassendsten Werk über attische MünzenMonnaies d'Athènes«, Par. 1858), J. N. Sovronos (»Numismatique de la Crète ancienne«), Antonio SalinasLe monete delle antiche città di Sicilia«, Palermo 1867–89), Ettore Gabrici für Himera und Thermä, Arthur EvansThe horsmen of Tarentum«, 1889), Julius Friedländer (»Die oskischen Münzen«, Leipz. 1850), Garucci (»Le monete dell' Italia antica«), Carelli (»Numorum Italiae veteris tabulae«), Charles RobertMonnaies gauloises«), Evan (»Ancient british coins«), Alois HeißMonnaies antiques de l'Espagne«, Par. 1870), de DelgadoMedallas autonomas de España«, Sevilla 1871–76), Zobel de Zangróniz (»Estudio historico [837] de la moneda española«, Madrid 1879), L. Müller (»Numismatique de l'ancienne Afrique«, 1860), MaddenCoins of the Jews«), Will. Henry WaddingtonVoyageen Asie mineure an point de vue numismatique«, Par. 1851–53, und »Numismatique de l'Isaurie et de la Lyaconie«, 1883), Theodor Reinach für Kappadokien, Bithynien und Pontus (in der »Revue numismatique«, 1886–88), GardnerParthian coinage«), A. v. Sallet (»Die Nachfolger Alexanders des Großen in Baktrien und Indien«, Berl. 1879, auch über Pontus). Für die orientalischen Münzen sind besonders die Kataloge des Berliner Münzkabinetts heranzuziehen, ferner Lane Poole, Catalogue of the Mohammedan coins in the Bodleyan library at Oxford (1888) und Catalogue of the Oriental and Indian coins in the British Museum (1875–90, 12 Bde.); Endlicher, Verzeichnis der chinesischen und japanischen Münzen des kaiserlichen Münz- und Antikenkabinetts (Wien 1837); F. Codera y Zaidin, »Tratado de numismatica arabigo-española«; A. de Longpérier (1850–51), MarsdenNumismatique orientale illustrée«), Arbeiten von Wilson, J. Karabacek, B. v. Köhne, Ch. de l'EcluseMontiles orientales«, Par. 1887).

Über Münzen des Mittelalters, zum Teil auch der neuern Zeit, handeln: Thomsen, Description des monnaies du moyen-âge (Kopenh. 1873–76, 3 Bde.); H. Grote (verschiedene Abhandlungen in den »Münzstudien«); P. Joseph, Goldmünzen des 14. und 15. Jahrhunderts (Frankf. 1882); J. Menadier, Deutsche Münzen, gesammelte Aufsätze (Berl. 1891–98, 4 Bde.); Joh. Chr. Hirsch, Des Deutschen Reichs Münzarchiv, Urkunden (1756 ff., 9 Bde.); Götz, Beiträge zum Groschenkabinett (Dresd. 1827, 3 Bde.) und Deutschlands Kaisermünzen des Mittelalters (das. 1827); J. H. Müller, Deutsche Münzgeschichte (bis zur Ottonenzeit, Leipz. 1860); J. Leitzmann, Wegweiser auf dem Gebiete der deutschen Münzkunde (Weißensee 1869); Dannenberg, Die deutschen Münzen der sächsischen und fränkischen Kaiserzeit (Berl. 1876–1905, 4 Bde. und 1 Bd. Tafeln); E. Bahrfeldt, Das Münzwesen der Mark Brandenburg (das. 1889); Bode, Das ältere Münzwesen Niedersachsens (Braunschw. 1847); Franz Streber für süddeutsche Münzen im 14. Jahrh.; Joh. Georg Lori, Sammlung des bayrischen Münzrechts (1764, 3 Bde.); Roman Zirngibl, Geschichte der in Bayern vom 9. bis zum 15. Jahrhundert gangbaren Münzen (1806); Obermayr, Historische Nachricht von bayerischen Münzen (1763); J. P. Beierlein, Die bayerischen Münzen des Hauses Wittelsbach von 1180 bis 1550 (Münch. 1868); Habich, Die Medaillen und Münzen des Gesamthauses Wittelsbach (das. 1897–1901); Binder, Die württembergischen Münzen und Medaillen (neubearb. von Ebner, Stuttg. 1904 ff.); v. Berstett über badische, de Saulcy über lothringische, Engel und Lehr über elsässische Münzen; Voigt, Beschreibung der böhmischen Münzen (Prag 1871–87, 4 Bde.); Thomsens Münzsammlung (Bd. 3, Kopenh. 1876); P. Hauberg, Myntforhold i Danmark indtil 1146 (das. 1900); Ruding, Annals of the coinage of Great Britain and its dependencies (Lond. 1840, 3 Bde.); Hawkins über englische Gold- und Silbermünzen; Burns über schottische, Lindsay über irische Münzen; Erasem van Houwelingen (»Pennigboeck ofte wegwijzer der Chroniiken«, 1597); P. O. van der Chijs über niederländische (9 Bde.); R. SerrureDictionnaire géograph. de l'histoire monétaire belge«), de Witte über brabantische, Gaillard über flandrische Münzen; GarnierHistoire de la monnaie jusqu'an règne de Charlemagne«, Par. 1819, 2 Bde.); Guill. Conbrouse (»Catalogue raisonné des monnaies nationales de France«, Par. 1839); Hiver (»Recherches sur les monnaies et sur la valeur de l'argenten France jusqu'á François I«, das. 1864); E. Gariel, Les monnaies royales de France sous la race carolingienne (Straßb. 1883–85); Maurice Prou (»Monnaies mérovingiennes«, Par. 1892, und »M. carolingiennes«, 1896); de Belfort über merowingische, Hofmann über kapetingische, Poey d'Avant über Baronalmünzen; SaulcyRecueil de documents relatifs à l'histoire des monnaies frappées par les rois de France«, Par. 1879); Argelati (»De monetis Italiae variorum dissertationes«, 6 Bde., 1750 ff.); Zanetti (»Nuova raccolta delle monete e zecche d'Italia«, 5 Bde., 1775 ff.); Schweitzer über venezianische, Gnecchi über mailändische, Domenico Promis über savoyische und päpstliche, Spinelli über unteritalienische Münzen; SchlumbergerNumismatique de l'Orient latin«, Par. 1878, Suppl. 1882).

Über das Münzwesen der neuern Zeit seien nur angeführt die Werke von Köhler (»Dukatenkabinett«, 1759 ff.), v. Soothe (»Dukatenkabinett«, 1784 ff.; Neudruck, Bonn 1904), Joachim (»Neu eröffnetes Groschenkabinett«, 1749 ff.), Weise (»Guldenkabinett«, 1780 ff.), J. Neumann, Beschreibung der bekanntesten Kupfermünzen (Prag 1858–72, 6 Bde.), Joachim E. v. BeustSciagraphica juris monetandi in S. Imperio romano germanico«, 1745), F. G. Busse (»Kenntnisse und Betrachtungen des neuern Münzwesens für Deutsche«, Leipz. 1795, 2 Bde.), HenninHistoire numismatique de la révolution française«, Par. 1826), H. CostesLes institutions monétaires de la France avant et depuis 1789«, Par. 1885), E. Fellner (»Die Münzen der Neuzeit von Frankfurt am Main«, Frankf. 1896) und Weyl (»Collection Fonrobert«, 2 Bde.) für Münzen aus fremden Erdteilen.

Über die gegenwärtigen Münzverhältnisse vgl. Kunis, Abbildung und Beschreibung der gegenwärtig kursierenden Gold- und Silbermünzen (5. Aufl., Leipz. 1882); die Handbücher der Münz-, Maß- und Gewichtskunde von Noback (2. Aufl., das. 1877), Bleibtreu-Huber (2. Aufl., Stuttg. 1878), Schlössing (das. 1885), Klimpert (Lexikon, 2. Aufl., Berl. 1896), Nelkenbrecher-Jerusalem (20. Aufl., das. 1890), Treuber (2. Aufl., Dresd. 1891), Bergmann (Leipz. 1903); Aubök, Handlexikon über Münzen, Geldwerte, Tauschmittel etc. aller Länder der Erde (Wien 1893); Hickmann, Neueste Münzenkunde aller Staaten der Erde (2. Aufl., das. 1895); Münzenumrechnungstabellen von Voigt (2. Aufl., Merseb. 1903), Glöckner-Zimmermann (3. Aufl., Leipz. 1901) u.a.; Soetbeer, Die deutsche Münzverfassung (Erlang. 1874–1875); Koch, Die Reichsgesetzgebung über Münz- und Notenbankwesen etc. (5. Aufl., Berl. 1905); Hammerich, Die deutschen Reichsmünzen 1871–1904 (das. 1905); Haupt, Histoire monétaire de notre temps (Par. 1886) und Arbitrages et parités (8. Aufl., das. 1894); G. Schmoller, Die Epochen des europäischen Geld- und Münzwesens (in der Beilage zur »Allgemeinen Zeitung«, 1904, Nr. 132 ff.), und die Literatur bei Artikel »Währung«.

Numismatische Zeitschriften: »Historische Münzbelustigungen« (hrsg. von Köhler, 1729–50); »Auserlesene Neuigkeiten für Münzliebhaber« (hrsg. von Bauer, seit 1749), »Des teutschen Reichs Münzarchiv«[838] (hrsg. von Hirsch, Nürnb. 1756–68), »Nürnbergische Münzbelustigungen« (hrsg. von Will, seit 1764). Von neuern Zeitschriften seien noch angeführt: »Numismatische Zeitung« von Leitzmann (Weißensee 1834–73), »Zeitschrift für Münz-, Siegel- und Wappenkunde« (Berl. 1841–46, neue Folge 1859–62); »Berliner Blätter« (das. 1863–73), »Blätter für Münzfreunde« (Leipz., seit 1865), »Numismatischer Anzeiger« (Hannov., seit 1868; anfangs von Grote, jetzt von Tewes), »Zeitschrift für N.« (Berl., seit 1874 hrsg. von A. v. Sallet, später Dannenberg, Dressel und Menadier), »Numismatisches Literaturblatt« (von Bahrfeldt seit 1880), »Berliner Münzblätter« (von Weyl seit 1880, neue Folge von Bahrfeldt seit 1902), »Frankfurter Münzblätter« von Josef (seit 1901, jetzt »Frankfurter Münzzeitung«), die Zeitschriften der Numismatischen Gesellschaften (s. d.); ferner »Revue numismatique« (Par. 1856–77 und seit 1883 von Cartier und Saussaye, früher »Revue de la numismatique française«, Blois 1835–56), »Revue belge de numismatique« (seit 1842, anfangs Tirlemont und dann Brüssel), »Mémoires de la Société d'archéologie et de numismatique« (Petersb. 1847–52), »Bulletin mensuel de numismatique et d'archéologie« (von Raymond Serrure, seit 1881 in Brüssel, jetzt Paris), »Numismatic Chronicle« in London, »Revue suisse de numismatique«, »Rivista italiana di numismatica«, »Gazzetta numismatica« in Rom und »Journal international d'archéologie numismatique« von J. N. Svoronos in Athen. Zur Bibliographie vgl. die Zusammenstellungen von Brückmann 1729 ff., Kreyßig 1736, HirschBibliotheca numismatica omnium gentium«, Nürnb. 1760), ferner Lipsius' »Bibliotheca numaria« (Leipz. 1801, 2 Bde.); J. Leitzmanns »Bibliotheca numaria« für 1800–1866 (2. Aufl., Weißensee 1867); bibliographische Repertorien über einzelne Länder: für Belgien von G. Cumont (Brüssel 1883), für Spanien von J. Delgado (Madr. 1886), für Frankreich von Engel und Serrure (Par. 1887–1889, 3 Bde., mit 7200 Nachweisen), für das mittelalterliche und neuere Italien von Fr. und Erc. Gnecchi (Mail. 1889), für Polen von Ryszard (Krakau 1882).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 836-839.
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