Elaïdīn

[588] Elaïdīn (C18H33O)3C3H5O3, das Produkt der Einwirkung kleiner Mengen von salpetriger Säure auf fette, nicht trocknende Öle, deren Oleïn hierbei in starres E. von gleich er prozentischer Zusammensetzung übergeht, bildet ein starres, weißes, kristallinisches Fett, schmilzt bei 32°, ist schwer in Alkohol, leicht in Äther löslich, läßt sich mit Alkalien verseifen und wurde als Unguentum oxygenatum (Axungia nitrica) arzneilich benutzt. Man hat empfohlen, E. auch zur Seifen- und Kerzenfabrikation zu verwenden und Talg z. B. durch Behandlung mit salpetriger Säure dadurch zu härten, daß man sein Oleïn in E. verwandelt. Die aus E. durch Verseifen mit Kalilauge und Zersetzung der Seife mit Salzsäure erhaltene Elaïdinsäure C18H34O2 ist isomer der Ölsäure und kann auch direkt aus dieser mit Hilfe von salpetriger Säure dargestellt werden; sie bildet perlglänzende, geruch- und geschmacklose Kristalle, ist in Wasser kaum, in Alkohol und Äther leicht löslich, schmilzt bei 51°, verflüchtigt sich ohne Zersetzung, läßt sich auch im Strom von überhitztem Wasserdampf destillieren und gibt mit übermangansaurem Kali Dioxystearinsäure vom Schmelzpunkt 99° und beim Schmelzen mit Kalihydrat Wasserstoff, Essigsäure und Palmitinsäure.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 588.
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