Elm [2]

[723] Elm, 1) Dorf im preuß. Regbez. Kassel, Kreis Schlüchtern, an der Elm, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Frankfurt a. M. – Bebra und E.-Gemünden, mit großem Bahnhof (320 m ü. M.), hat eine neue evang. Kirche, Schloß, Braunkohlengruben und (1900) 1053 Einw. – 2) Kirchdorf im schweizer. Kanton Glarus, 982 m ü. M. im hintern Sernftal, am linken Ufer des Sernf (zur Linth) gelegen, ist durch Poststraße mit Schwanden an der Eisenbahn Glarus-Linththal und durch den Foo-, Segnes- und Panixerpaß, bez. mit dem Weißtannental (s. d.), Flims (s. d.) und Panix (s. d.) verbunden. E. hat ein Kurhaus mit eisenhaltiger Mineralquelle, betreibt Wiesenbau, Viehzucht, Schieferbrüche und zählt (1900) 913 Einw. Nach anhaltendem Regenwetter löste sich 11. Sept. 1881 am benachbarten Tschingelberg eine Felsmasse los, die 115 Menschen, 83 Gebäude und 4 Brücken begrub und mit ca. 10 Mill. cbm Schutt etwa 90 Hektar Kulturland verwüstete. Der Schaden betrug ca. 1,3 Mill. Frank. Vgl. Buß und Heim, Der Bergsturz von E. (Zür. 1881).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 723.
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