Eustathĭos

[190] Eustathĭos (der »Standhafte, Beständige«), 1) E. von Antiochia, zuerst Bischof von Beröa in Syrien, seit 325 von Antiochia, ein Vorkämpfer der Nikäer (deshalb Homologetes genannt), 330 abgesetzt und vom Kaiser nach Thrakien verwiesen, wo er um 337 starb.

2) E. von Sebaste, gebürtig aus Cäsarea in Kappadokien, Förderer des Mönchslebens in Pontus und Armenien. Seit etwa 356 Bischof von Sebaste in Armenien, ward er wegen seines Drängens auf äußerste Askese von einer Synode zu Melitene seines Amtes entsetzt und starb nach 377. Vgl. Loofs, Eustathius von Sebaste (Halle 1898).

3) E. Makrembolites, ein vornehmer Byzantiner des 12. Jahrh. n. Chr., Verfasser eines geschmacklosen griechischen Romans in elf Büchern von der [190] Liebe der Hysmine und des Hysminias (hrsg. in den »Scriptores erotici« von Hercher, Bd. 2, Leipz. 1859, und von Hilberg, Wien 1876) sowie einer Rätselsammlung in iambischen Trimetern (hrsg. von Treu, Bresl. 1893).

4) E. von Thessalonich, aus Konstantinopel gebürtig, erst Mönch, dann Diakonus u. Lehrer der Rhethorik daselbst, seit 1166 Erzbischof von Thessalonich, starb bejahrt nach 1198. Erhalten sind von ihm: ein mit großer Gelehrsamkeit aus vielen Exzerpten zusammengestellter Kommentar zu Homer (zuerst Rom 1542–50, 4 Bde.; zuletzt von Stallbaum mit Devarius' Register, Leipz. 1825–30, 7 Bde.), der Kommentar zu Dionysios Periegetes (zuerst in der Ausgabe des Dionysios von R. Stephanus, Par. 1547; zuletzt in der von Bernhardy, Leipz. 1828), von dem Kommentar zu Pindar nur der Prolog (bearbeitet von Schneidewin, Götting. 1837), endlich zahlreiche theologische und historische Schriften, Reden u. Briefe, von denen ein Teil in »Eustathii opuscula« von Tafel (Frankf. 1832), die theologischen Werke in der »Patrologia graeca« (Bd. 135 u. 136) von Migne ediert sind.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 190-191.
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