[262] Fad el-Allah, westsudanischer Häuptling, geb. um 1875 als ältester Sohn Rabehs (s.d.), der am 22. April 1900 bei Kusseri an der Mündung des Logone in den Schari gegen die Franzosen fiel, hielt sich, obwohl schon 9. März 1900 durch Major A. F. J. Lamy aus Kusseri nach Karnack-Logon verdrängt, doch eine Zeitlang mit Hilfe des einflußreichen Snussioberhaupts nebst seinem Bruder Niebe am Tsadsee. Nach der Abreise des Franzosen Emile Gentil (25. Aug.) fiel F. in Bornu ein, verjagte Anfang 1901 den von den Franzosen eingesetzten Sultan Djerbai, den zweiten Sohn Abâ Hâschims (188693) von Bornu, ward aber im Frühjahr 1901 nach Bergama in Nordnigeria getrieben, wo er an den Briten bald Gönner fand. Doch bei einem neuen Versuch, ins Scharidelta einzudringen, fiel er gegen den französischen Rittmeister Dangeville 23. Aug. 1901 bei Gudjba (auf englischem Boden); Niebe ward 25. Aug. gefangen. Durch diesen Erfolg, der denen über Abd el Kader und Samory nahezu gleichkommt, ist die angestrebte Verbindung der französischen Kolonialgebiete in Westafrika erreicht. Vgl. v. Oppenheim, Rabeh und das Tschadseegebiet (Berl. 1902).
Meyers-1905: Fad