Faria e Sousa

[332] Faria e Sousa, Manoel de, portug. Polyhistor und lyrischer Dichter, geb. 18. März 1590 zu Pombeiro in Portugal, gest. 3. Juni 1649, ward 1604 Sekretär des Bischofs von Oporto, privatisierte sodann daselbst bis 1618, lebte hierauf, von einem Aufenthalt in Rom (1631–34) abgesehen, in Madrid. Von seinen zahlreichen, in spanischer Sprache geschriebenen Schriften sind im Druck erschienen: »Discursos morales y politicos« (Madr. 1623–26 u. Lissab. 1674); »Epitome de las historias portuguezas« (das. 1628, 2 Bde.; beste Ausg., Brüss. 1730); »Asia portugueza« (Lissab. 1666–75, 3 Bde.; das. 1705); »Europa portugueza« (das. 1667–80, 3 Bde.); »Africa portugueza« (das. 1681). Kritische Selbständigkeit geht ihnen ab. Seine Gedichte, u. d. T.: »Fuente de Aganipe, rimas varias« (Madr. 1644–46, 4 Bde.) erschienen, bestehen aus Sonetten, Eklogen, Kanzonen und Madrigalen und sind zum großen Teil in spanischer Sprache abgefaßt. Bedeutung hat er als Camõesforscher, so unkritisch er auch bei seinen Untersuchungen und als Herausgeber verfuhr; hierher gehören: »Lusiadas de Luiz de Camoens commentadas« (Madr. 1639, 4 Bde.) und »Rimas varias de L. de Camoens commentadas« (Lissab. 1685, 5 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 332.
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