Federnreinigungsmaschine

[376] Federnreinigungsmaschine, Vorrichtung zur Reinigung, Veredelung und Wiederbelebung von Bettfedern. Zur trocknen Herrichtung der Federn werden sie auf einer Maschine von Staub, Steinchen, Futterresten etc. befreit, dann in einem Dämpfzylinder mit Wasserdampf behandelt und in demselben Zylinder wieder getrocknet, wobei sie ein schönes volles Aussehen erhalten. Schließlich passieren die Federn eine Sortiermaschine, welche die Ware in Primaflaum, Halbflaum, mittlere Federn und Langfedern zerlegt. Bei der nassen Herrichtung stark verunreinigter Federn werden diese in einer Waschmaschine gewaschen, auf einer Zentrifuge entwässert, im Dämpfzylinder getrocknet und sortiert. Sehr wichtig ist die Reinigung gebrauchter Bettfedern aus Krankenbetten. Hierzu dient eine Maschine, welche die Federn sorgfältig reinigt, mit Wasserdampf desinfiziert und bei hoher Temperatur trocknet. Die F. besteht im wesentlichen aus zwei in der Längsrichtung miteinander verbundenen Zylindersieben von verschiedenem Durchmesser. In den Zylindern, von denen der kleinere weitere und der größere engere Öffnungen enthält, bewegt sich eine kräftige Welle mit Rührflügeln, welche die Federn beständig durchrühren. Die Zylinder befinden sich in einem Holzkasten, aus dem ein Exhaustor den abgeschiedenen Staub absaugt. Der Dämpf- und Trockenzylinder ist doppelwandig und wird durch Dampf oder abziehende Feuerungsgase geheizt. Eine rotierende Welle mit Rührschlägern wühlt die Federn beständig auf und bringt sie mit der geheizten Zylinderwand in Berührung. Die Sortiermaschinen, die meist pneumatisch wirken, bestehen aus einem Zylinder mit Siebboden. In der Achse des Zylinders rotiert eine kräftige Schlägerwelle, und der obere Teil des Zylinders endet in einen hohen Aussteigekasten, mit dem ein regulierbarer Exhaustor verbunden ist. Je nach der Stärke des Luftzuges werden den in beständiger Bewegung befindlichen Federn die Daunen,[376] die kleinern und gröbern Federn entführt und in einem angebauten Kasten gesammelt. Die Waschmaschine besteht aus einem Zylinder, dessen untere Wand siebartig gestaltet ist, und in dessen Achse eine Schlägerwelle rotiert. Reines Wasser strömt in den Zylinder, unreines verläßt ihn durch das Sieb, während die Federn beständig aufgewühlt werden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 376-377.
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