[456] Ferro (Hierro), westlichste und kleinste der sieben Hauptinseln der zu Spanien gehörigen Kanarischen Inseln (s.d., mit Kärtchen) unter 27°37' nördl. Br., 29 km lang, 275 qkm groß, mit (1887) 5897 Einw. Die Insel ist ein halbmondförmiges vulkanisches Gebirge, Teil eines Kraters, fast durchweg basaltisch, mit frischen Ausbruchskegeln und Lavaströmen, das nach dem von NW. eindringenden Golf steil abfällt und im Alto del mal Paso 1415 m erreicht. Fließende Gewässer fehlen, auch gibt es wenig Quellen; daher sind Ackerbau und Vegetation beschränkt. Im S. gedeiht jedoch die kanarische Kiefer, Erica scoparia kommt buschförmig vor, und das Hochplateau wird als Weidegrund benutzt. Gebaut werden Zerealien, Wein und viel ausgeführte Feigen. Hauptort ist Valverde, 7 km vom Meer im NW. der Insel malerisch an einer Bergwand gelegen, aber unsauber und verfallen. Durch F. wurde nach Ludwigs XIII. von Frankreich Bestimmung als durch den äußersten Westpunkt der Alten Welt der erste Meridian gezogen.