Fitting

[633] Fitting, Hermann Heinrich, Romanist und Prozessualist, geb. 27. Aug. 1831 zu Mauchenheim in der Rheinpfalz, promovierte 1852 in Erlangen auf Grund der Dissertation »Über den Begriff von Haupt- und Gegenbeweis« (Erlang. 1853), habilitierte sich 1856 mit der Schrift »Über den Begriff der Rückziehung« (das. 1856) zu Heidelberg, wurde 1857 außerordentlicher und im folgenden Jahr ordentlicher Professor des römischen Rechts in Basel. Hier schrieb er: »Die Natur der Korrealobligationen« (Erlang. 1859); »Über das Alter der Schriften römischer Juristen von Hadrian bis Alexander« (Basel 1860). Im Herbst 1862 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor nach Halle. Außer zahlreichen Aufsätzen in Zeitschriften, namentlich im »Archiv für die zivilistische Praxis«, an dessen Herausgabe er sich seit 1864 beteiligte, und dessen Redaktion er 1867–78 besorgte, und der Monographie: »Das castrense peculium« (Halle 1871), verfaßte er noch die rechtsgeschichtlichen Arbeiten: »Zur Geschichte des Soldatentestaments« (das. 1866); »Über die sogen. Turiner Institutionenglosse und den sogen. Brachylogus« (das. 1870); »Zur Geschichte der Rechtswissenschaft am Anfang des Mittelalters« (das. 1875); »Über die Heimat und das Alter des sogen. Brachylogus« (Berl. 1880); »Die Anfänge der Rechtsschule zu Bologna« (das. 1888) u. a. Außerdem schrieb[633] er: »Der Reichs-Zivilprozeß« (11. Aufl., Berl. 1903); »Das Reichs-Konkursrecht« (2. Aufl., das. 1883) und »Die Grundlagen der Beweislast« (das. 1889). Noch sind zu nennen seine Ausgaben von »Juristischen Schriften des frühern Mittelalters« (Halle 1876) und der von ihm dem Glossator Irnerius zugeschriebenen Werke: »Quaestiones de juris subtilitatibus« (Berl. 1894) und »Summa Codicis« (das. 1894). S. Artikel »Irnerius«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 633-634.
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