[673] Flederhunde (Pteropidae), Familie der Handflügler (Chiroptera), Tiere von verhältnismäßig bedeutender Körpergröße mit meist spitzer, gestreckter Schnauze, rudimentärem Schwanz, meist mit einer Kralle versehenem Zeigefinger und kleinem äußern Ohr.
Etwa 50 Arten bewohnen die Wälder der heißen Gegenden Afrikas, Südasiens und Australiens, unternehmen in größern Scharen weite Wanderungen, nähren sich von süßen, saftigen Früchten, z. T. auch von Insekten, Vögeln, selbst Fischen und richten in Pflanzungen oft bedeutenden Schaden an. Sie sind Nachttiere, fliegen rasch und lebhaft, nicht eben hoch, sind bei Tage sehr furchtsam und hängen in großer Zahl, Kopf und Leib mit der Flughaut umhüllt, an Bäumen. Sie klettern und laufen ziemlich geschickt, schreien viel und werden in der Gefangenschaft leicht zahm. Das Weibchen wirft ein oder zwei Junge und trägt diese im Fluge mit sich herum. Das Fleisch besitzt unangenehmen Bisamgeruch, doch werden sie z. T. in der Gefangenschaft gemästet und von den Eingebornen gegessen; auch der Pelz soll verwertbar sein. Der fliegende Hund (Flatterhund, fliegen der Fuchs, Kalong, Pteropus edulis Geoffr., s. Abbildung und Tafel »Orientalische Fauna«, Fig. 5) ist 40 cm lang, 1,5 m breit, mit hundeartiger Schnauze, nackten, langen, zugespitzten Ohren, sehr entwickelter Flughaut, ohne Schwanz, schwarz, am Kopf und Hals rostgelbrot. Er lebt in Ostindien und dem Archipel in unzähliger Menge, verwüstet die Obstgärten, hält sich gut in der Gefangenschaft und frißt dann auch Fleisch. Die F. sind Gegenstand vieler Fabeleien; die Hindu halten sie heilig. In Afrika sind F. (Nachthunde, Cynonycteris Ill.) vertreten, die sich durch einen kurzen Schwanz von den asiatischen unterscheiden. Der Nilflughund (C. aegyptiacus Ill.) lebt in Ägypten und Nubien in der Nähe größerer Sykomorenbestände.