Forssell

[773] Forssell, Hans, schwed. Historiker und Staats mann, geb. 14. Jan. 1843 in Gefle, gest. 31. Juli 1901 in der Schweiz, 1866 kurze Zeit Dozent der Geschichte in Upsala, ward wegen seiner Verdienste um die Einführung der Goldwährung und um das Zustandekommen der skandinavischen Münzkonvention 1875 zum Finanzminister ernannt. Hier (bis 1880) und als Mitglied der Ersten Kammer (1879–97) wirkte er in liberalem und freihändlerischem Sinne. Seit 1880 Präsident des Kammerkollegiums, ward er 1881 Mitglied der schwedischen Akademie, 1893 Ehrendoktor der Upsalaer Juristenfakultät. Von seinen formvollendeten nationalökonomischen und historischen Schriften seien genannt: »Bidrag hill historien om Sveriges förvaltning under Gustaf I« (Stockh. 1866); »Sveriges inre historia från Gustaf I.« (1869 bis 1875, 2 Bde.); »S verige 1571« (1872–83, ck Tle.); »Anteckningar om Sveriges jordbruksnäring i 16. seklet« (1884); »Studier och kritiker« (1875–88, 2 Bde.); »Minne af E. Benzelius den yngre« (1883); »Minne af G. af Wetterstedt« (1889); »Gustaf II. Adolf« (1894). Ferner gab er eine Auswahl von Hans Järtas Schriften (mit Biographie, 1882–83, 2 Bde.) heraus. Im Gegensatz zu den damaligen französischen Sympathien seiner Landsleute trat F. in der von ihm redigierten »Svensk Tidskrift« 1870 bis 1874 rückhaltlos für Deutschland ein.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 773.
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