[811] Foy (spr. fŭa), Maximilien Sébastien, franz. General, geb. 3. Febr. 1775 in Ham, gest. 28. Nov. 1825, machte als Artillerieoffizier 179293 die Feldzüge in Belgien mit, ward aber wegen lauter Mißbilligung einiger Blutbefehle des Konvents verhaftet. Nach dem 9. Thermidor wieder freigelassen, zeichnete er sich von 179597 in den Feldzügen der Rhein- und Moselarmee, 1798 in der Schweiz, 1799 bei der Donauarmee unter Masséna, 1800 in Italien aus. Im Kriege mit Österreich (1805) befehligte er unter Marmont und ward sodann nach Friaul und Venedig gesendet. 1807 schickte ihn Napoleon mit 1200 Artilleristen der Türkei gegen die Russen und Engländer zu Hilfe. Nach seiner Rückkehr kommandierte F. unter Junot in Portugal, seit November 1808 in Spanien, wo er 21. Juli 1812 an des verwundeten Marmont Stelle zeitweilig den Oberbefehl über das bei Salamanca geschlagene Heer übernahm. Besonders bewährte er seine Tüchtigkeit 1813 bei dem Rückzug nach Südfrankreich. Obwohl Ludwig XVIII. ihn zum Großoffizier der Ehrenlegion und zum Grafen ernannte, schloß er sich doch Napoleon bei dessen Rückkehr wieder an, befehligte 1815 eine Division und wurde bei Waterloo verwundet. Nachdem er eine Zeitlang zurückgezogen gelebt hatte, trat er 1819 in die Kammer, wo er an der Spitze einer an Zahl schwachen liberalen Opposition die ultraroyalistische und klerikale Majorität energisch und mit Erfolg bekämpfte. Bei seinem Begräbnis veranstalteten die Liberalen eine große Demonstration. Seinem Sarg folgten gegen 100,000 Menschen, und durch Nationalsubskription wurde 1 Mill. für seine Familie gesammelt. 1879 ward sein Standbild in Ham enthüllt. Die »Discours du général F.«, denen eine Biographie Foys von Tissot beigegeben ist, erschienen 1826 in Paris (2 Bde.). Aus seinem Nachlaß erschien die »Histoire de la guerre de la péninsule sous Napoléon« (Par. 1827, 4 Bde.; deutsch, Leipz. 1827). Vgl. Girod de l'Ain, Vie militaire du général F. (Par. 1900).
Meyers-1905: Sainte-Foy