[37] Frauenfeld, Hauptstadt des schweizer. Kantons Thurgau, Bezirkshauptort u. eidgenössischer Artilleriewaffenplatz, 414 m ü. M., in fruchtbarer Gegend auf einem Bergvorsprung an der Murg, an der Eisenbahn Zürich-Romanshorn und der Straßenbahn Wil-F. gelegen, ward seit den großen Feuersbrünsten von 1771 und 1788 größtenteils neugebaut. Das efeuumrankte Schloß, einst Sitz der eidgenössischen Landvögte, ist die auffälligste Merkwürdigkeit des Städtchens, das ein in edlem Stil erbautes Regierungsgebäude, ein stattliches Stadthaus, eine Kantonsschule, mehrere industrielle Etablissements (auch im nahen Islikon), wie Waffen- und Maschinenfabrik, Eisengießerei, Gerberei, Tabakfabrik, Baumwollweberei, große Buchdruckerei etc., hat und (1900) 7850 Einw. (2230 Katholiken) zählt. In der Umgebung liegt die verlassene Kartause Ittingen inmitten von Weingärten. Vgl. Pupikofer, Geschichte der Stadt F. (Frauens. 1871).