Friesland

[154] Friesland, 1) (Vriesland) die nordwestliche Provinz des Königreichs der Niederlande (s. Karte »Niederlande«), an der Nordsee, sonst von den Provinzen Groningen, Drenthe, Overyssel und dem Zuidersee begrenzt, umfaßt 3320 qkm (60,3 QM.) mit (1899) 340,262 meist reformierten Einwohnern (103 auf 1 qkm). Die Provinz teilt sich in drei Gerichtsbezirke: Heerenveen, Leeuwarden und Sneek, und hat Leeuwarden zur Hauptstadt. Zu F. gehören mehrere Inseln, z. B. Ameland (s.d., jetzt Halbinsel), östlich davon das schmale Eiland Schiermonnikoog. Über das Geschichtliche s. Friesen.

2) Name einer Insel, die zu Ende des 14. Jahrh. der Venezianer Niccolò Zeno, durch einen Sturm in die Gewässer nördlich von England verschlagen, entdeckte, und wo er, vom Beherrscher der Orkneys, Zichmei (Sinclair), aus den Händen der Seeräuber befreit, ein Jahr später starb; sein Bruder Antonio war ihm nach F. gefolgt und blieb noch zehn Jahre in Diensten Sinclairs. Auf einer von ihm entworfenen Karte liegt sie, von kleinern Eilanden umgeben, westlich von Norwegen zwischen 61 und 63° nördl. Br., gehört wahrscheinlich zu den Färöerinseln. Kolumbus hatte von diesen Inseln Kunde. Vgl. Major, The voyages of the Venetian brothers Niccolò and Antonio Zeno (Lond. 1873).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 154.
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