Friesland

[749] Friesland, 1) Provinz im Königreich der Niederlande, am Deutschen Meere, zwischen der Nordsee, der Zuiderzee u. den Provinzen Drenthe u. Groningen; 591/2 QM.; niedrig, durch Dämme geschützt, sandig u. haidig, doch auch fruchtbar, nur mit kleinen Flüssen (größter: Lauwers, mündet in den Meerbusen gleiches Namens), mehr Seen (durch Torfstechen entstanden) u. vielen Kanälen; Einw. (Friesen) 263,762, meist Reformirte, hängen am Alten, sprechen eigenen Dialekt (s.u. Friesische Sprache), sind redlich u. treu, treiben Ackerbau (Getreide, Erbsen, Kleesamen), Viehzucht, mit Zucht von Pferden, Schafen, Schweinen u. haben etwas Industrie. F. sendet 5 Deputirte zu den Generalstaaten. Hauptstadt Leeuwarden. Einzelne Landstriche sind nördlich Ooster- u. Wester-Goe, in der Mitte Zevenwouden, Wolden. Die Provinz zerfällt in 3 Gerichtsbezirke: Leeuwarden, Heerenveen u. Sneek. Die alte u. mittlere Geschichte von F., s. unt. Friesen. 2) (mittl. Geogr.), auf der Charte der Gebrüder Zeni aus dem 14. Jahrh. große, von geringeren umgebene Insel im S. von Island u. im NO. von Scotland zwischen 61–63° nördl. Br., angeblich dem Könige von Norwegen gehörig. Columbus hatte von dieser Insel Kunde, u. man hielt sie im 16. Jahrh. für Amerika, während sie doch wohl nur die Faröer war. 3) District, ehemals (unter holländischer Herrschaft) der Name der heutigen Grafschaft Worcester in der Westprovinz der englischen Capcolonie (Südafrika).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 749.
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