Front

[168] Front (Front e, franz. front, v. lat. frons, »Stirn«), die Vorderseite von Gebäuden (s. Fassade); militärisch die dem Feinde zugekehrte breite Seite einer Truppenaufstellung,[168] der feindlichen annähernd gleichlaufend. Bei Festungen mit einer Kernumwallung wird die Linie zwischen zwei ausspringenden Winkelspitzen auf einer Polygonseite mit F. bezeichnet, bei Fortsfestungen bildet die Linie von einer Fortsspitze zur nächstgelegenen eine F. Frontlinie, die vordere Linie einer Truppenaufstellung, einer Stellung. Frontmarsch, der Marsch einer Kompagnie, Eskadron etc. in Linie, in Kompagnie-, Eskadronfront; Frontalmarsch, der von einer größern Truppenabteilung in ihrer ganzen Frontbreite ausgeführte Marsch auf vorwärts derselben gelegene Ziele. Frontausdehnung, der Raum, den der Truppenteil in der vordern Gefechtslinie einnimmt, z. B. Infanteriebrigade etwa 1200 m, Armeekorps 4–5 km. Bei der Frontalschlacht erfolgt der Zusammenstoß der beiderseitigen Streitkäfte annähernd parallel. Der Frontalangriff, meist in Verbindung mit Flankenangriff (Umfassung und Umgehung), ist die gebräuchlichste Angriffsart der neuern Zeit (Wörth, Gravelotte 1870). Eine Frontveränderung im wirksamen Feuerbereich ist sehr verlustreich. Fronthindernisse, wenn unter dem wirksamen Feuer des Verteidigers gelegen, sind eine vorzügliche Verstärkung einer Stellung. Natürliche Fronthindernisse können sein: Wasserläufe, Weichland, undurchdringlicher Wald; künstliche Fronthindernisse: Drahtzäune, Minen etc. Frontdienst, der Dienst bei der Truppe, im Gegensatz zum Dienst bei den Stäben, Kriegsministerium, Unterrichtsanstalten etc. (daher Frontoffizier). Frontmachen, eine militärische Ehrenbezeigung von Offizieren und Mannschaften vor dem Landesherrn und dessen Familie, von Unteroffizieren und Mannschaften vor den direkten Vorgesetzten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 168-169.
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