Fumārsäure

[206] Fumārsäure (Flechten-, Boletsäure) C4H4O4 oder CH.COOH.CH.COOH, isomer mit Maleinsäure, findet sich im Kraut von Fumaria officinalis, Corydalis bulbosa, in Agaricus- und Boletus-Arten, in Cetraria islandica etc. Sie entsteht aus Apfelsäure C4H6O5 durch Austritt von Wasser, aus Maleïnsäure bei Behandlung mit Salzsäure, beim Erhitzen von Monobrombernsteinsäure etc., bildet farb- und geruchlose Kristalle, schmeckt und reagiert stark sauer, löst sich in Alkohol, Äther und heißem, schwer in kaltem Wasser, sublimiert bei 200°, ohne zu schmelzen, gibt bei stärkerm Erhitzen Maleinsäureanhydrid C4H2O3, mit Natriumamalgam Bernsteinsäure, mit Natronlauge Apfelsäure. Das Verhältnis zwischen F. und Maleïnsäure ergibt sich aus den Strukturformeln:

Fumarsäure.
Fumarsäure.
Maleinsäure.
Maleinsäure.

Die Formeln lassen erkennen, daß F. kein Anhydrid bilden kann. Das Maleïnsäureanhydrid ist

Tabelle
Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 206.
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