Fumarsäure

[790] Fumarsäure (Paramaleatsäure, Flechtensäure Pelouze), Fu C8H4O8, in der Fumaria officinalis, in Glaucium luteum u. Corydalis bulbosa, identisch mit Pfaffs Lichensäure, aus Lichen islandicus, isomer mit der Equisetsäure. Ihr Hydrat bildet seine weiche glimmerartige Blättchen od. lange rhombische Prismen, ist schwer schmelzbar, noch schwerer sublimirbar; sie fällt Baryt- u. Kochsalze nicht, fällt Silbersalze vollständig, bildet sich auch, wenn Äpfelsäure längere Zeit erhitzt wird. Fumaramid, C8H6N2O4, entsteht, wenn man fumarsaures Äthyloxyd mit wässerigem Ammoniak in verschlossenen Gefäßen bei gewöhnlicher Temperatur sich selbst überläßt, weißes nicht krystallinisches, in kaltem Wasser u. Alkohol fast unlösliches Pulver; es verbindet sich mit Quecksilberoxyd. Fumarsaure Salze, Fumarsaures Äthyloxyd (Fumaräther), ölartige, schwach aromatisch riechende Flüssigkeit, schwerer als Wasser, durch Destillation von mit trocknem Chlorwasserstoffgas gesättigter, alkoholischer Lösung von Fumarhydrat dargestellt; Fumarsaures Kali u. Ratron sind leicht löslich, krystallisirend; Fumarsaures Ammoniak, sauer, bildet lange, durchsichtige, prismatische Säulen; Fumarsaurer Kalk, Baryt, Strontian sind schwer löslich, krystallisirbar; Fumarsaures Bleioxyd krystallisirt aus Wasser in feinen glänzenden Nadeln; Fumarsaures Silberoxyd ist weiß, pulverförmig, sehr schwer löslich, wasserfrei, verpufft beim Erhitzen, u. v. a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 790.
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