Fumarōlen

[206] Fumarōlen (ital., span. Ausoles, Infiernillos, »Dampfquellen«), Ausströmungen von Wasserdampf aus der Oberfläche eben erhärteter Lavamassen oder aus Kratern ruhender Vulkane oder aus Spalten in Gebieten vormaliger vulkanischer Tätigkeit, die bis eben auf die Entwickelung von F. vollkommen erloschen sein kann. An einzelnen Stellen (z. B. auf Ischia und Neuseeland, in San Salvador) ist der ausströmende Wasserdampf fast rein, an andern Orten sind ihm Schwefelwasserstoff, schweflige Säure, Kohlensäure, Chloride (Salmiak, Kochsalz, Eisen- und Kupferchlorid), in den sogen. Soffioni Toskanas Borsäure beigemengt (s. Borsäure u. Tafel »Quellen«, Fig. 3). Wiegen Schwefelwasserstoff und schweflige Säure vor, so nennt man die F. Solfataren (s.d.). Mofetten sind Ausströmungen von Kohlensäure; sie sind in vulkanischen Gegenden sehr verbreitet (Hundsgrotte bei Neapel, Laacher See, Eifel, Böhmen, Auvergne etc.) und geradezu als Nachwirkungen der Ausbruchstätigkeit zu betrachten, kommen aber zuweilen auch ohne jeden nachweisbaren Zusammenhang mit jetziger oder vorgeschichtlicher vulkanischer Tätigkeit vor. Die mit den Mofetten gleichzeitig auftretenden Säuerlinge (s. Quellen) stehen, wenigstens in vielen Fällen, in ursachlichem Zusammenhang mit ihnen, in andern Fällen dürfte der Gehalt der Quellen an freier Kohlensäure auf andre Ursachen (Zersetzungen kohlensaurer Salze durch oxydierenden Eisenkies etc.) zurückzuführen sein.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 206.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika