Furfurān

[215] Furfurān (Furan) C4H4O od. HC.CH.O.HC.CH entsteht neben Kohlensäure bei Destillation des Baryumsalzes der Brenzschleimsäure (Furfurankarbonsäure) mit Natronkalk, bei Destillation von Zucker mit Kalk und findet sich auch im Vorlauf des Holzteeröls. F. bildet eine farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit, riecht chloroformartig, löst sich wenig in Wasser, siedet bei 32° und erstarrt dabei durch die Verdunstungskälte, zersetzt sich mit Salzsäure sehr heftig unter Bildung einer amorphen braunen Substanz und färbt einen mit Salzsäure befeuchteten Fichtenspan grün. Es liefert viele Derivate unter Ersetzung der Wasserstoffatome durch andre Atome oder Atomgruppen. Ersatz der dem Sauerstoff benachbarten Wasserstoffatome liefert die α Derivate, Ersatz der andern Wasserstoffatome die β Derivate. Durch Erhitzen mit verdünnten Säuren geben die Furfuranderivate γ Diketone, aus denen die Furfuranderivate wiederhergestellt werden können. F. und seine Derivate stehen in naher Beziehung zum Pyrrol und Thiophen und verhalten sich vielfach ähnlich dem Benzol. Vgl. Bender, Das F. und seine Derivate (Berl. 1889).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 215.
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