Garcinĭa

[330] Garcinĭa M., Gattung der Guttiferen, Bäume und Sträucher mit gegenständigen, meist lederartigen, lanzettlichen oder länglichen, ganzrandigen Blättern, end- oder achselständigen, einzeln oder in Trugdöldchen, Trauben oder Bündeln geordneten Blüten und Beeren mit nicht selten sehr saftreichem Innengewebe und sackartigem, lederartigem oder sehr saftreichem Samenmantel. Etwa 150 Arten in den Tropen der Alten Welt, besonders im tropischen Asien bis zu den Fidschiinseln. G. Morella Desr. (Gummiguttbaum), ein etwa 18 m hoher Baum mit 10–12 cm langen, kurzgestielten, elliptischen Blättern, kleinen Blüten und kirschengroßen Beeren, wächst in den feuchten Wäldern Südindiens und Ceylons, in Kambodscha, Siam und im südlichen Kotschinchina und liefert aus den Gummigängen der Rinde einen gelben Milchsaft, der eingetrocknet als Gummigutt in den Handel kommt. Noch mehr Gummigutt liefert G. Hanburyi Hook fil. in Kambodscha (s. Tafel »Farbpflanzen«, Fig. 11). G. indica Choisy (G. purpurea Roxb.), in Indien, ein Baum mit hängenden Zweigen, dunkelgrünen Blättern, apfelgroßen Früchten mit purpurfarbener Pulpa und nieren- oder halbmondförmigen Samen, aus denen man die Kokumbutter gewinnt, ein talgartiges, weißes, brüchiges Fett von schwachem, nicht unangenehmem Geruch, das bei 35° schmilzt, bei 24° erstarrt und zur Verfälschung der Sheabutter und in England zur Bereitung von Pomade dient. Über G. Mangostana L. (Mangostane) s. Tafel »Nahrungspflanzen III«, Fig. 11; ihre Früchte s. Tafel »Tropische Früchte«, Fig. 10. G. pedunculata Roxb., ein gegen 20 m hoher Baum in Bengalen, trägt gegen 1 kg schwere, angenehm sauer schmeckende Früchte, deren Saft sowohl an Speisen getan, als auch zu kühlenden Getränken benutzt wird. Die getrockneten Früchte pflegt man auf Seereisen mitzunehmen. Das Holz mehrerer Arten, besonders auch das weiße, braun werdende von G. Mangostana, wird als Nutzholz verwertet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 330.
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