[486] Gehverbände, eine neuere Behandlungsmethode von Knochenbrüchen, die das Umhergehen mit einem Knochenbruch an der untern Extremität gestattet. In der Anwendung seitens eines chirurgisch geschulten Arztes, der zudem Gelegenheit hat, seinen Kranken täglich zu kontrollieren, bedeutet die Methode einen großen Fortschritt. Ihre Anwendung beschränkt sich jedoch auf die Brüche des Unterschenkels, einschließlich der Knöchelbrüche, und ist nur dort gestattet, wo keine Neigung der Bruchstücke besteht, sich zu verschieben. Die Technik des Verbandes ist einfach: Nach erfolgter Reposition des Bruches wird der betreffende Unterschenkel inkl. Fuß leicht gepolstert, dann über einer Trikotbinde ein leichter Gipsverband angelegt, meist bis zur Mitte des Oberschenkels. Seine Stützpunkte erhält der Verband an dem konisch nach oben an Umfang zunehmenden Unterschenkel (Wade) und den Gelenkknorren des untern Abschnittes des Oberschenkels. Es scheint, daß trotz aller Vorsicht eingetretene, fatale Folgen des Gehverbandes seinen Gebrauch in letzter Zeit mehr und mehr haben einschränken lassen, wie auch viele kompetente Chirurgen seine Anwendung unbedingt verwerfen.