Geldern [2]

[517] Geldern, Kreisstadt im preuß. Regbez. Düsseldorf, an der Niers, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Wesel-Venlo, Köln-Zevenaar u. a., hat eine evangelische und 2 kath. Kirchen, Synagoge, Progymnasium, ein Rathaus mit sehenswertem Rittersaal, ein Amtsgericht, Seifen-, Knopf-, Zigarren-, Schuh-, Metallwaren- und Schreibmaterialienfabrikation und (1900) 6356 meist kath. Einwohner. In der Nähe liegt Schloß Haag, dem Reichsgrafen von Hoensbroech gehörig. – G., bis 1371 Residenz der Grafen und Herzoge von G., wurde 1097 erbaut, erhielt unter dem Grafen Otto II. (1229–71) Stadtrechte und war eine wichtige Festung. Sie stand 1543 bis 1703 (mit Ausnahme von 1578–87) unter spanischer Herrschaft und ward 1703 von Preußen besetzt, dem die Stadt fortan verblieb, nur daß sie vorübergehend (1794–1814) zu Frankreich gehörte. Die Festungswerke ließ Friedrich II. 1764 schleifen. Vgl. Nettesheim, Geschichte der Stadt und des Amtes G. (Krefeld 1863); Henrichs, Beiträge zur innern Geschichte der Stadt G. (Geldern 1893); Real, Chronik der Stadt und Umgegend von G. (das. 1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 517.
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