Geldern [1]

[103] Geldern, 1) sonst deutsches Herzogthum, zwischen Friesland, Westfalen, dem Herzogthum Berg, Brabant, Holland u. dem Zuydersee; über dasselbe s. Geldern (Gesch.); 2) Provinz der Niederlande; 92,72 QM.; mehr eben u. offen, als bergig, obwohl bergiger u. dadurch viel trockener, als in fast allen anderen niederländischen Provinzen; bewässert vom Rhein mit seinen Armen: Waal, Lek, Maas u. Yssel, so wie von der Linge, Berkel od. Borkel; 375,300 Ew.; Beschäftigung: Ackerbau, Bau von Ackerfrüchten; Hopfen im Canton Bommel, Tabak, bes. bei Salburg im Arrondissement Nijmegen (spr. Neimegen), bei Nijkerk in Wageningen im Arrondissement Arnhem; Viehzucht (ausgezeichnetes Rindvieh, Schafe, von denen man drei Racen hat; sehr gute Pferde); Fischerei, Industrie in Leinwand, Wolle, Papier, Tabak, Bier, lebhafter Handel. G. zählt 4 Arrondissements: Arnhem, Nijmegen, Zütphen u. Tiel mit 26 Cantons u. der Hauptstadt Arnhem. 3) Kreis im preußischen Regierungsbezirk Düsseldorf; 19,49 QM., 95,000 Ew.; der Boden ist eben u. sandig, aber fruchtbar, die Bewohner gewerbfleißig; 4) Kreisstadt darin an der Niers, mit Fabriken für Tuch, Wollspinnerei, Strümpfe, Hüte, Färberei u. 4100 Ew.; war sonst befestigt, 1097 erbaut, bis 1343 Residenz der Grafen u. Herzöge von G.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 103.
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