Gentīli

[582] Gentīli (spr. dsch-), Alberigo, Rechtslehrer, geb. 4. Jan. 1552 in Castello di San Genesio in der Mark Ancona als Sohn des Arztes Matteo G., gest. 19. Juni 1608 in Oxford, wo er seit 1582 der Juristenfakultät angehörte, war der erste wichtigere Autor über modernes Völkerrecht und als solcher unmittelbarer Vorläufer des Hugo Grotius (s.d.). Sein Hauptwerk sind die »Libri III de jure belli« (Oxf. 1588; Ausg. v. Th. E. Holland, das. 1877; ital. von Fiorini, Livorno 1877). Von seinen übrigen vielen Schriften sind noch zu nennen: »De legationibus libri III« (Lond. 1585) und »Hispaniae advocationis libri II« (hrsg. 1613 von seinem Bruder Scipio G., gest. 1616 als Professor in Altorf). Vgl. Speranza, Alberigo G., studi (Rom 1876); Saffi, Di A. G. e del diritto delle genti (Modena 1878).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 582.
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