Germann

[656] Germann, Wilhelm, luther. Theolog und Missionsschriftsteller, geb. 3. April 1840 in Gardelegen, gest. 7. Febr. 1902 in Meiningen, war 1865–67 Missionar unter den Tamulen, dann Pfarrer in Spechtsbrunn (Sachsen-Meiningen), 1886 Kirchenrat und Superintendent in Wasungen. 1894 wurde er von der theologischen Fakultät in Leipzig zum Ehrendoktor ernannt und 1898 emeritiert. Er schrieb die Lebensbilder einiger Missionare: »J. Ph. Fabricius« (Erlang. 1865), »Ziegenbalg und Plütschau« (das. 1868, 2 Tle.), »Christ. Friedr. Schwartz« (das. 1870); »Die Kirche der Thomaschristen« (Gütersloh 1877), »Heinr. Melch. Mustenberg, Patriarch der lutherischen Kirche Nordamerikas« (Allentown 1881); »Altenstein, Fichte und die Universität Erlangen« (Erlang. 1889); »D. Johann Forster, der hennebergische Reformator« (Meining. 1894) u. a. Auch gab er den vierten Band von Grauls »Bibliotheca tamulica« (enthaltend »Kural of Tiruvalluver«, Leipz. 1865) heraus sowie Barth. Ziegenbalgs »Genealogie der malabarischen Götter« (Madras 1867), in tamulischer Sprache die »Evangelienpostille« von Fabricius und die alttestamentlichen Apokryphen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 656.
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