[246] Fabricĭus, Gajus F. Luscinus (»der Einäugige«), röm. Feldherr, ausgezeichnet durch Tapferkeit, Vaterlandsliebe und Unbestechlichkeit. Im J. 282 Konsul, bekriegte er die Samniter, Lukaner und Bruttier, entsetzte das von den Lukanern belagerte Thurii, drang bis Rhegium vor und machte durch Eroberung vieler Städte reiche Beute. Nachdem er 280 der unglücklichen Schlacht bei Heraklea am Siris beigewohnt hatte, unterhandelte er in Tarent mit Pyrrhos über die Auslösung der gefangenen Römer. F. erhielt von diesem glänzende Versprechungen, falls er einen ehrenvollen Frieden vermitteln werde, wies aber alle Anerbietungen zurück. Ebensowenig ließ er sich durch einen Elefanten schrecken, den, wie erzählt wird, Pyrrhos plötzlich hinter einem Vorgang hervortreten und den F. mit seinem Rüssel bedrohen ließ. 279 kämpfte er als Legat bei Asculum und wurde für das folgende Jahr (zum zweitenmal) zum Konsul gewählt. Damals war es, als der Arzt des Pyrrhos sich ihm erbot, den König zu vergiften, F. aber den Verräter an Pyrrhos auslieferte und dieser zum Beweis seiner Dankbarkeit alle römischen Gefangenen entließ. Während der Abwesenheit des Pyrrhos in Sizilien setzte F. den Krieg gegen die Lukaner, Bruttier, Tarentiner und Samniter fort und zog im Triumph in Rom ein. In der römischen Tradition gilt er als Muster der Enthaltsamkeit; er soll arm gestorben sein.