Gibĕon

[824] Gibĕon, Ort in Palästina, im Stamm Benjamin, etwa 6 km nordwestlich von Jerusalem auf einem Hügel gelegen. Die Gibeoniter wußten durch List den Angriff der eindringenden Israeliten von sich[824] abzuwenden und ein Bündnis mit denselben zu schließen, mußten aber dafür den Leviten als Holzhacker und Wasserträger Dienste leisten (Jos. 9). Bei G. gebot Josua im Kampfe gegen fünf kanaanitische Könige mit einem alten Volkslied der Sonne stillzustehen (Jos. 10,12). Später siegte hier Joab, Davids Feldherr, über Abner, den Feldherrn Isboseths. Unter Salomo war G. Sitz der Stiftshütte. Jetzt liegt dort das Dorf El Dschib. – Südöstlich davon lag Gibea, Geburtsort und Residenz Sauls, dessen Bewohner im Zeitalter der Richter durch eine Freveltat die fast völlige Vernichtung des Stammes Benjamin herbeiführten (Richt. 19 und 20); heute heißt es Tell el Fûl.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 824-825.
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