Gleispach

[25] Gleispach, Johann, Graf von, österreich. Minister, geb. 24. Sept. 1840 in Triest, studierte in Graz die Rechte, stieg im Staatsjustizdienst bis zum Präsidenten des Grazer Oberlandesgerichts (1892)[25] auf. 1874–83 war er Mitglied des steirischen Landtags und schloß sich der deutsch-liberalen Verfassungspartei an. 1895 trat er als Justizminister in das Kabinett Badeni, führte die neue Zivilprozeßordnung durch, erregte aber 1897 bei seinen frühern Parteigenossen im Reichsrat einen Sturm der Entrüstung durch sein Eintreten für die Badenischen Sprachenverordnungen. Mit Badeni trat er im November 1897 zurück und wurde im Mai 1898, zur allgemeinen Entrüstung der dortigen Deutschen, wiederum zum Oberlandesgerichtspräsidenten in Graz ernannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 25-26.
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