Gosen

[147] Gosen (altägypt. Gosem), Name einer Landschaft im alten Unterägypten, in welche die Hebräer unter Jakob mit ihren Herden einwanderten. Ihre Ostgrenze bildete die Befestigungslinie auf dem Isthmus von Suez, die Südgrenze ein Halbbogen, der sich vom heutigen Timsahsee bis Heliopolis hinzog. Die Westgrenze lief von Heliopolis über Bubastis nach Tanis (Sân). Nach N. zu schloß der Menzalehsee die Landschaft ab. In diesem fruchtbaren, vom tanitischen und pelusinischen Arm des Nildeltas bewässerten Gau vermehrten sich die Hebräer so, daß ste unter Ramses II. durch Zivilbeamte (»Fronvögte«) und Soldaten streng überwacht werden mußten, bis, nachdem die Zeit der Bedrückung vorüber war, Moses sie während der Regierung des Pharao Menephtah (seit 1330) aus G. ins Gelobte Land führte. Vgl. Ebers, Durch G. zum Sinai (2. Aufl., Leipz. 1882); R. H. Brown, The land of Goshen and the Exodus (Lond. 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 147.
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