Gräfle

[212] Gräfle, Albert, Maler, geb. 2. Mai 1809 in Freiburg i. Br., gest. 28. Dez. 1889 in München,[212] bildete sich anfangs in München bei Cornelius und Schnorr, lernte nach einem mehrjährigen Studium daselbst noch ein Jahr lang in Paris bei Winterhalter und gründete dann in München ein eignes Atelier, wo er, abgesehen von Porträten, zunächst den Triumphzug des Arminius (Galerie in Karlsruhe) schuf. Nachdem er mehrere Reisen nach Frankreich und England gemacht, folgten zahlreiche Bilder aus der biblischen und aus der Profangeschichte, die korrekt gezeichnet sind und meist von tiefer Empfindung zeugen. Dahin gehören einige Altarbilder in badischen Kirchen, die vier Jahreszeiten (Schloß in Karlsruhe), die Fronleichnamsprozession von Bäuerinnen aus Dachau bei München (1860), der feierliche Abschied Konradins von seiner Mutter Elisabeth von Bayern, die Intimen bei Beethoven, Elfenreigen u. a. Daneben malte er im Geschmack Winterhalters viele Porträte fürstlicher Personen und 20 Bildnisse von berühmten Männern und schonen Frauen aus der Zeit Ludwigs XIV. für Schloß Linderhof.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 212-213.
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