Greenaway

[262] Greenaway (spr. grīn-ä-ŭē), Kate, engl. Zeichnerin, geb. 1846 als Tochter eines Holzschneiders, gest. 9. Nov. 1901 in London, machte sich seit dem Ende der 1870er Jahre durch ihre naiv-humoristischen Kinderbilder bekannt, die zum Teil als Einzelblätter, zum größern Teil in Bilderbüchern mit Versen erschienen, von denen auch deutsche Ausgaben veranstaltet wurden. Ihre Umrißzeichnungen, die leicht koloriert sind, fesselten anfangs durch Lebendigkeit und Anmut, verfielen aber infolge der starken Produktion von G. in Manieriertheit, wodurch sich ihr großer Erfolg allmählich abschwächte. Die meiste Verbreitung haben gefunden: »Topo« (1878; deutsch, Münch. 1883); »Under the window« (1879; deutsch, das. 1880); »The children of the parsonage« (1880); »Birthday-book for children« (1880; deutsch, das. 1880); »Language of flowers« (1884); »Marigold Garden« (1885); »Queen Victoria's Jubilee Garland« (1887). Auch hat sie Bücher andrer Schriftsteller, unter andern Brownings Gedicht »The Pied Piper of Hamelin« (1891), illustriert. Da sie für die Kleidung ihrer kleinen Mädchen die Kindertracht aus der Zeit der Königin Anna wählte, wurde diese Tracht bald in England Mode und vielfach auf dem Kontinent, auch in Deutschland, nachgeahmt, aber nur innerhalb der höhern Klassen der Gesellschaft.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 262.
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