Greiz

[275] Greiz, Haupt- und Residenzstadt des Fürstentums Reuß älterer Linie, an der Weißen Elster, Knotenpunkt der sächsischen Staatsbahnlinien G.-Neumark und Gera-Weischlitz, 262 m ü. M., hat 3 evangelische und eine kath. Kirche, ein fürstliches Residenzschloß, ein altes, hoch über der Stadt gelegenes Bergschloß, ein Sommerpalais mit Park, Denkmäler Kaiser Wilhelms I. und Bismarcks und (1900) 22,346 Einw., davon 441 Katholiken.

Wappen von Greiz.
Wappen von Greiz.

Die Industrie ist bedeutend in Wollwarenfabrikation (Kaschmir, Merino, Konfektionsstoffe etc.) und Färberei. Der Handel wird unterstützt durch eine Handels- und Handwerkskammer, eine Reichsbanknebenstelle und die Landesrentenbank. G. hat ein Gymnasium mit Realschule, Schullehrerseminar, Webschule und ist Sitz der fürstlichen Regierung, der fürstlichen Kammer, eines Konsistoriums, Landratsamts und Landgerichts. Zum Landgerichtsbezirk G. gehören die drei Amtsgerichte zu Burgk, G. und Zeulenroda. – G., ehemals Grewcz, ist wahrscheinlich slawischen Ursprunges. Schon im 12. Jahrh. regierten daselbst Vögte von G., von denen die Stadt zunächst an Gera, dann an die jüngere Linie des Hauses Plauen kam. In der Nähe das Jagdschloß Ida und romantische Partien des Elster- und Göltzschtales. Ein Brand legte G. – 1802 fast ganz in Asche. Vgl. Wilke, G. und seine Umgebung (Greiz 1875); Metzner, Vogtländische Wanderungen (3. Aufl., Plauen 1889); »Jahresberichte des Vereins für Greizer Geschichte« (seit 1894).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 275.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika