Grenzkohlenwasserstoffe

[280] Grenzkohlenwasserstoffe (gesättigte Kohlenwasserstoffe, Paraffine, Alkane, Methankohlenwasserstoffe), Verbindungen von Kohlenstoff mit Wasserstoff, die nur einfach miteinander gebundene Kohlenstoffatome enthalten und die Grenze der Sättigung durch Wasserstoff erreicht haben (daher der Name). Sie bilden sich bei trockner Destillation der Brennmaterialien, finden sich daher im Leuchtgas und in den leichten Teerölen, außerdem im Erdöl, besonders im amerikanischen. Sie sind zusammengesetzt nach der Formel CnH2n+2., die niedrigsten Glieder der Reihe sind bei gewöhnlicher Temperatur Gase, die mittlern sind farblose Flüssigkeiten von schwachem, aber charakteristischem Geruch, die höhern sind feste kristallinische Körper und die höchsten nur unter vermindertem Druck unzersetzt flüchtig. Sie werden weder von Brom in der Kälte noch von Schwefelsäure absorbiert (Unterschied von den ungesättigten Kohlenwasserstoffen), sie sind wenig reaktionsfähig und sehr beständig (daher Paraffine); durch Chromsäure werden sie beim Erhitzen zu Kohlensäure und Wasser[280] verbrannt, mit Chlor und Brom bilden sie Substitutionsprodukte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 280-281.
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