[281] Gresham (spr. gräschĕm), 1) Sir Thomas, der Gründer der Londoner Börse, geb. 1519 in London, gest. 21. Nov. 1579, Sohn des Sir Richard G., eines angesehenen Kaufmanns und Lord-Mayors von London, der Agent König Heinrichs VIII. in Antwerpen war (vgl. Lovett, Richard G., Lond. 1904), studierte in Cambridge und widmete sich hierauf dem Handel. Nach dem Tode seines Vaters (1548) wurde er in gleichem Dienst nach Antwerpen gesandt und leistete bald dem König Eduard VI. die wichtigsten Dienste. Durch seine Bemühungen wurden die Anleihen der Krone fortan im Lande selbst vollzogen. Königin Elisabeth verlieh ihm den Titel des »königlichen Kaufmanns« und erhob ihn 1559 zum Ritter. Durch glückliche Unternehmungen erwarb er sich ein großes Vermögen. Auf seine Kosten errichtete er 1566 die Börse in London, die 1570 von Elisabeth selbst als königliche Börse ausgerufen wurde, aber schon 1666 abbrannte. In seinem Wohnhaus wurde zufolge seines Testaments das Gresham College errichtet, das 1768 in die Börse und nach dem Brande derselben von 1838 wieder in ein eignes Gebäude verlegt wurde. Vgl. Burgon, Life and times of Sir Thomas G. (Lond. 1839, 2 Bde.).
2) Walter Quinton, nordamerik. Staatsmann, geb. 17. März 1832 in Lanesville (Indiana), gest. 28. Mai 1895 in Washington, studierte Rechtswissenschaft, wurde 1853 zur Advokatur zugelassen und 1860 in den Landtag seines Heimatstaates gewählt. 1861 wurde er Oberstleutnant des 38. Regiments in Indiana, 1863 nach dem Fall von Vicksburg Brigadegeneral der Freiwilligen und empfing bei Atlanta eine schwere Wunde. Dafür zum Generalmajor der Freiwilligen ernannt, nahm er nach dem Kriege seine Rechtsanwaltstätigkeit wieder auf. 1869 ernannte ihn Präsident Grant zum Bundesrichter des Bezirks Indiana, 1882 machte ihn Präsident Arthur zum Generalpostmeister und 1884 zum Sekretär des Schatzamtes, 1893 Präsident Cleveland zum Staatssekretar.