Grossi [2]

[425] Grossi, Tommaso, ital. Dichter, geb. 24. Jan. 1791 in Bellano am Comersee, gest. 20. Dez. 1853 in Mailand, studierte die Rechte, begab sich 1810 nach Mailand und schrieb ein politisch-satirisches Gedicht gegen die 1815 erneute österreichische Herrschaft. Später ließ er eine Novelle in Versen: »La fuggitiva« (1817), und andre Dichtungen in mailändischem Dialekt folgen. Mit der italienisch geschriebenen erzählenden Dichtung »Ildegonda« (1820) begab er sich auf das Gebiet des Mittelalters. 1826 veröffentlichte G. das Heldengedicht. »I Lombardi alia prima crociata«, worin er der »heidnisch« gefärbten Epopöe Tassos eine wahrhaft katholische Kreuzfahrer-Dichtung gegenüberstellen wollte; allein das Werk bot kein hinlängliches Interesse der Handlung und Charakteristik. Durch Manzoni angeregt, warf sich G. auf den historischen Roman und schrieb »Marco Visconti« (1834). Unter den lyrischen Versuchen Grossis ist das empfindsame Lied »La rondinella« allbekannt. Mit der poetischen Erzählung »Ulrico e Lida« (1837) schloß G. seine poetische Laufbahn. Von 1838 an lebte er als Notar in Mailand. Eine Sammlung seiner Werke erschien Mailand 1362 in 2 Banden und zuletzt Neapel 1892. Vgl. Cantù, Vita ed opere di Tommaso G. (Mail. 1854); Curti, Tommaso G. (das. 1862), Vismara, Bibliografia di T. G. (Como 1881).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 425.
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