Guanidīn

[479] Guanidīn (Karbotriamin, Imidokarbamid) CH5N3 oder NHC(NH2)2 findet sich in Wickensamen und Zuckerrübensaft, entsteht bei Oxydation von Guanin, beim Erhitzen von Jodcyan mit Ammoniak oder Cyanamid, aus Orthokohlensäureester und Ammoniak, beim Erhitzen von Rhodanammonium, wobei zuerst Thioharnstoff entsteht, bei Oxydation von Leim mit Permanganaten. Es bildet farblose Kristalle, schmeckt alkalisch, ist zerfließlich, leicht löslich in Wasser und Alkohol, bildet kristallisierbare Salze und gibt bei Behandlung mit Säuren oder Alkalien Harnstoff und Ammoniak. Es kann als Amidin der Amidokohlensäure aufgefaßt werden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 479.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: